Martinimahl
Martinimahl 2002
Martinimahl 2002
Zürich, 16. November 2002 Nachdem man die Bankettkarte - allenfalls leicht verwirrt, weil nach fast 20 Jahren anstatt des vertrauten Anblicks von Edy Gubser mit dem neuen Pfleger Rolf Übersax ein neues Gesicht hinter dem Pültchen sitzt - erstanden hat, beginnt das Fest in der Zunftstube mit dem Apéro, der dieses Jahr aus Anlass der 20-jährigen Zunft-zugehörigkeit verdankenswerterweise vom Stubenmeister Karl Binder gespendet wird. Schon bald unterbricht seine Stimme die angeregten Apérogespräche und alle begeben sich in den mit den Murbach'schen Kerzenständern festlich erleuchteten Zunftsaal, wo die zugelosten Tische rasch besetzt sind.
Das Martinimahl kann beginnen, und das Jodler-Sextett intoniert sogleich das erste Lied. Noch-Zunftmeister Bernhard Rahn begrüsst nun die stattliche Anzahl Zünfter, Zünfterssöhne und Gäste, darunter einige mit imposanten runden Zahlen: So Hans Hess, seit 60 Jahren in der Widderzunft sowie den Ehrenzünfter Harry Diener und Jack Leutert, beide seit 50 Jahren Mitglieder der Zunft. Mit 87 Altersjahren und 48 Jahren Zunftzugehörigkeit ist Albert Hug heute der älteste Senior unter uns. Bevor Bernhard Rahn seine letzte zunftmeisterliche Rede beginnt, gibt er noch einen Werbespot zu Gunsten unserer Zunftmusik Harmonie Schlieren ab, die am 23. November 2002, 20.00 Uhr, in Schlieren ihr Jahreskonzert gibt. Sodann äussert Bernhard Rahn im Rahmen seiner besinnlichen Rede Gedanken zum Thema Vertrauen, ausgehend von "Martini", dem Fest des Heiligen Martins.
Martinimahl 2002
Das Martinimahl geht dann weiter mit dem eigentlichen Mahl, wo wir unter anderem mit einer ausgezeichneten, zarten Gans verwöhnt werden. Nach dem Essen gedenkt die Zunft ihrer im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder Erwin Beck und Jürg Ruf und anschliessend findet die Veteranenehrung statt: Mit 20 Jahren Zunftzugehörigkeit erhält Karl Binder den Veteranenbecher und mit je 50 Jahren Mitgliedschaft im Widder erhalten Harry Diener und Jack Leutert die Wappenscheibe. Alle drei bedanken sich mit kurzen launigen Reden. Schliesslich gratuliert Bernhard Rahn auch Hans Hess zu seinen ausserordentlichen 60 Jahren Mitgliedschaft in der Widderzunft. Last but not least sind heute Matthias Kutter und Aschi Hänni zehn Jahre Widderzünfter. Am Schluss dankt Bernhard Rahn Kurt Heinrich, der die Zunft Ende August anlässlich eines hohen Geburtstages zu einem Grillplausch eingeladen hatte.
Nun ergreift Matthias Kutter das Wort und dankt der inzwischen in den Saal getretenen Küchenbrigade für das gute Essen. Insbesondere wird dem Küchenchef Markus Hänsli gedankt, der uns während acht Jahren hervorragend bewirtet hatte und nun das Widder Hotel auf Ende Jahr leider verlässt.
Erneut ist Bernhard Rahn an der Reihe und verabschiedet mit herzlichen Worten Edy Gubser und Erich Keller aus der Vorsteherschaft. Edy war seit 1984 unser umsichtiger und gewissenhafter Pfleger und Erich gehörte der Vorsteherschaft seit 1990 zunächst als 2. Protokollführer und dann als aktiver Beisitzer - Stichwort: "Bärenfell" - an. Schliesslich werden als neue Vorsteher Urs Keller, Peter Niedermann und der Schreibende begrüsst.
So, und nach all den Ehrungen und Verabschiedungen muss sich nun auch unser Zunftmeister Bernhard Rahn verabschieden. Bevor er seine Zunftmeisterkette seinem Nachfolger Matthias Kutter übergibt, dankt er der Zunft und seinen Vorsteherschaftskollegen für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und die Freundschaft, die er erleben durfte. Bernhard Rahn schliesst seine zunftmeisterliche Zeit mit unserem Wahlspruch: "Vereint macht dauerhaft, Zertrennung unheil schafft."
Als erste Amtshandlung würdigt der neue Zunftmeisters Matthias Kutter seinen Vorgänger Bernhard Rahn mit herzlichen Worten und voll Dankbarkeit für den ausserordentlichen Einsatz in den vergangenen fünf Jahren. Er überreicht Bernhard Rahn - dem zehnten Zunftmeister aus der Familie Rahn auf dem Widder - eine Wappenscheibe. Die Zunft dankt dem scheidenden Zunftmeister mit einer "standing ovation" und langanhaltendem herzlichen Applaus.
Nach einem weiteren Lied des Sextetts schreitet Zunftmeister Matthias Kutter zur Aufnahme unseres neuen Mitglieds Prof. Felix Gutzwiller. Matthias Kutter heisst Felix Gutzwiller mit Handschlag über dem Banner in der Widderzunft herzlich willkommen und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass er trotz seiner vielen Tätigkeiten ein aktiver Widderzünfter sein wird. Felix Gutzwiller bedankt sich mit einer launigen Rede für seine Aufnahme und freut sich, ein aktiver Widderzünfter zu sein.
Endlich kann unser Mitzünfter Ruedi Berger in die Tasten des Klaviers greifen und mit den "Feurigen Bomben" den traditionellen Zunftumgang begleiten. Als Auftakt spielt er - nicht von Schumann? - den "Wilden Reiter". Deutlich nach Mitternacht ist der Umgang beendet und Matthias Kutter dankt allen, die zum Gelingen des heutigen speziellen Martinimahls beigetragen haben. Er schliesst den offiziellen Teil und lässt zur Stärkung die obligate Mehlsuppe auffahren.
"Ausserhalb des offiziellen Berichts" kann vermerkt werden, dass auch zu später Nachtstunde der Zunftsaal noch lange voll blieb und viele interessante Gespräche geführt wurden. Diese Berichterstattung reisst ca. um 03.15 Uhr ab; ein gut gefüllter runder Tisch war in den Nebelschwaden der netterweise gespendeten Wagnerschen Cigarren immer noch auszumachen ...
Thomas Bär © Zunft zum Widder.