Metzgete
Metzgete 2023
Metzgete 2022
Zürich, 3. März 2023. Ab 18:45 startete im grossen Widder-Saal der Apéro und pünktlich um 19:30 begrüsste unser Zunftmeister Lucius Blattner die Anwesenden zur Metzgete, welche «dieses Jahr ohne lange Reden, dafür mit mehr Zeit für Gespräche unter Freunden und für das Geniessen des feinen Essens» stattfinden werde.
Leider musste unser Zunftmeister vom Hinschied unseres langjährigen und allseits geschätzten Mitzünfters Willy Hew berichten, welcher im Alter von 86 Jahren und nach 54 Jahren Zunftzugehörigkeit am 26. Februar 2023 von uns gegangen ist. Mit einem Moment des Schweigens erinnerten wir uns nochmals an die schönen Momente, die wir mit Willy erleben durften und werden ihn ehrendem Andenken behalten.
Lucius verdankte sodann herzlichst die äusserst grosszügige Spende: Aus Anlass zu seinem runden Geburtstag habe uns Ruedi Berger heute zur Metzgete eingeladen, welche er unter das Motto «… wie früehner … !» stellte. Nach alter Väter Sitte, also, soll sich diese Metzgete abspielen – Ronny Hornecker’s Ziegler-Team hat vollen Einsatz geleistet – das Essen war einfach spitze!
- Einstieg: - 80er Rostbratwurst mit Chabissalat (eine Gaumenfreude!)
- Vertiefung: - Blut- und Leberwurst mit Zwiebelsauce (ein Traum!)
- Schlachtplatte: - Rippli | Salzspeck | Kesselfleisch | Hauswurst (himmlisch!)
Dörrbohnen | Sauerkraut | Salzkartoffel (herrlich!) - Abschluss: - Meringue | Vanille Glacé | Rahm (besser geht’s nimmer!)
- Flüssigs: - St. Saphorin Zunftwein «Widder» | Compleo | Bier (Prost!)
In seiner Laudatio für den edlen Spender hielt unserem ZM fest: «Lieber Ruedi, Du lebst im Tessin – der Sonnenstube der Schweiz – was man fast nicht glauben kann, weil Du trotzdem bleicher als unser Zumiker Rolf Uebersax bist!» Aber trotz der Ferne zu Zürich sei unser Ruedi immer an den Widder-Anlässen. «Du machst das bloss, weil es zu Hause vermutlich nichts Rechtes zu Essen gibt», meinte Lucius augenzwinkernd. Im Weiteren würdigte er nicht nur die grosszügige Spende der heutigen Metzgete, sondern vor allem auch das langjährige und freundschaftliche Engagement von Ruedi für unsere Zunft. Die Anwesenden dankten Ruedi mit einem grossen und langen Applaus.
In seiner Ansprache hielt Ruedi Berger fest, dass er heute vor allem der Zunft und den Zunftfreunden danken wolle. «Ich danke Euch für die wunderbaren Augenblicke und Begegnungen; ich danke Euch dafür, dass der Zoifter ‘Ruedi Berger’ trotz seiner Eigenheiten immer getragen wurde; und ich danke der Vorsteherschaft für die Unterstützung – allen voran Jürg Stucki (als super Stubi) und Ronny Hornecker (als ‘Wurstverantwortlicher’)», sagte Ruedi. Und schliesslich gratulierte Ruedi sich selber – für seine kürzeste Zunftrede, die er je gehalten habe!
Metzgete 2022
Zwischen den Gängen gab es dann doch die eine oder andere Rede:
Kurze Sechseläuten-Info
Unser Zunftmeister informierte, dass wir am Sechseläuten fast 80 angemeldete Kinder hätten – Freude herrscht! Aber das bedeute auch, dass wir mit dem Kostümverleih an unsere Grenzen kommen und darum müssen wir für die Mädchen-Trachten auf den Verleih des ZZZ ausweichen. Aber Jakob Bosshard und Eli Vetterli haben alles super im Griff – herzlichen Dank!
Bärenstarke Kurzrede
Und dann bat Lucius unseren Mitzünfter und Vorsteher Martin Niedermann zu sich und informierte, dass Martin nach 14 Jahren sein Amt als Bär abgebe, welches er von 2009 bis 2022 innehatte. «Er machte am Sechseläuten das, was wir alle gerne gemacht hätten: Unrasiert, haarig und mit grossen Pfoten hübsche junge Frölein umarmen und rumtragen», meinte unser ZM. Aber weil Martin sein Amt mit so viel Herzblut versah, sei sein – auch interzünftiger – Spitzname «De Bär» geworden!
Als Geschenk übergab Lucius unserem völlig überraschten Martin den zoiftigen Bären-Becher, nicht etwa, weil er dem Widder einen ‘Bärendienst’ erwiesen habe, sondern als grossen Dank für seine tolle und vor allem ausdauernde Leistung für unsere Zunft! Der Tradition gemäss wird «De Bär» nun Bärenführer und neu macht Benedikt Homberger im Bärenfell am Sechsläuten die Zuschauerinnen am Strassenrand unsicher …
Kurze Rede alter Meister
Wer gemeint habe, dass er mit der Wahl des neuen Zunftmeisters der Wortkeule von Georg Steiger entfliehen könne, habe sich geirrt! «Findig, wie Georg nun einmal ist, hat er einen guten Grund gefunden, warum ich ihn nochmals ZM-mässig sprechen lasse», meinte Lucius leicht ironisch.
So informierte unser Alt-Zunftmeister Georg, dass jeder ZM bei seiner kulturellen Ausmusterung portraitiert und das Bild dann in der Widder-Zunftstube oben in eine Nische gehängt werde. «Ich werde Blick auf den Münzplatz haben», so Georg. Daraufhin enthüllte er sein Portrait, welches ihn ernsthaft und scharfblickend zeigt (geradezu wie ein zoiftiger «Man in Black»; Anm. des Verfassers). «Das Portrait ist auf den ersten Blick ein bisschen ernst, was ja auch meinem Naturell entspricht», erklärte Georg. «Wenn man aber genau ‘anelueged’ und fest daran glaubt, dann kann man auch ein Lächeln erkennen», sinnierte unser Alt-Zunftmeister.
Gemalt habe es Pascal Höhlmann, ein Holländer, welcher da in Zürich lebe und sich der Maltechnik alter Meister verschrieben und u.a. auch katholische Bischöfe gemalt habe. Gerade letzteres, so meinte Georg, habe diesen Künstler für ihn zu einer natürlichen Wahl gemacht …
Lucius replizierte nur kurz: «Die Spezialisierung des Künstlers auf ‘alte Meister’ trifft bezüglich diesem Portrait in jeder Hinsicht den Nagel auf den Kopf!»
Damit ging eine fröhliche und kulinarisch exquisite Widder-Metzgete zu Ende. Lucius Blattner dankte nochmals dem edlen Spender: «Jetzt, mit vollem Bauch, verstehen wir das Motto von Ruedi ‘… wie früehner …!’: Es war eine herrliche Metzgete – ganz wie früher!» Lucius wünschte allen Anwesenden einen schönen Abend und er freue sich schon jetzt auf ein wunderschönes Sechseläuten.
Marco Baur, Protokollführer