Metzgete

Metzgete 2024

Metzgete 2024

Zürich, Zunft zum Widder, 1. März 2024. Um 19.00 startete im grossen Widder-Saal der Apéro und pünktlich um 19:30 begrüsste unser Zunftmeister Lucius Blattner die Anwesenden zur Metzgete, mit einem tollen Spruch von Wilhelm Busch (1832-1908): «Es blüht die Wurst nur kurze Zeit; die Freundschaft blüht in Ewigkeit».

Das Metzgete-Menue war wiederum äusserst köstlich und ein grosser Dank geht an Ronny Hornecker’s Ziegler-Team, das einen tollen Einsatz leistete.

  • Start: Gnagi Salat (war einsame Spitze!)
  • Vorspeise: Schweinsleberli mit Apfel und Zwiebeln (einmalig)
  • Hauptgang: Blut & Leberwurst / Schweinsbratwurst / Speck & Rippli / Sauerkraut & gedörrte Bohnen / Salzkartoffeln (hervorragend)
  • Dessert: Schwarzwälde Roulade (mega-fein)

Unser ZM stellte sodann Nils Müller vor, der als Gast der Zunft eingeladen war. Nils absolvierte eine Lehre als Landwirt und hat auf Bauernhöfen im In- und Ausland gearbeitet. Sodann hat die Hotelfachschule gemacht und war u.a. Koch bei der Fischerzunft in Schaffhausen. Als Koch kam Nils die Idee, dass man mit Schlachtvieh eigentlich anders umgehen müsste. Darum wurde er wieder Bauer – hatte aber keinen Bauernhof. Sodann lernte er Claudia Wanger kennen, die einen Bauernhof hatte – aber keinen Bauer! «So haben sich die Beiden schliesslich gefunden und praktizieren heute die sogenannten Weidetötungen», führte Lucius aus. Er selbst habe Nils und Claudia auf ihrem Hof «Zur Chalte Hose» in der Nähe der Forch besucht und gesehen, wie gut es dort den Tieren gehe. «Übrigens», informierte Lucius, «man kann auf dem Hof Müller/Wanger einmal im Monat unter Voranmeldung feinste Tavolata geniessen!» (www.zurchaltehose.ch) und übergab damit das Wort an Nils.

 

Collage Peter Pfister © Zunft zum Widder

Metzgete 2024

Nils Müller begrüsste die Anwesenden mit dem Hinweis, dass er ein «Wildheuer» sei und viele Menschen, wie auch die Behörden am Anfang die Idee der Weidetötung als schlicht unmöglich taxierten. «Wir lieben unsere Tiere, deshalb töten wir sie selber. Auge in Auge – in Ehrfurcht vor dem Leben», so lautet die Philosophie von Claudia und Nils, beides Pioniere der Weidetötung.

Der Hof auf dem Küsnachter Berg beherbergt Kühe, Rinder, Pferde, Pony’s und Schweine, welche gemischt auf den saftigen Weiden leben. Hinzu komme eine spezielle Blumenbepflanzung auf dem Gebiet des Hofs: «Der Asphalt muss ja nicht immer direkt an den Stall grenzen», meinte Nils dazu. «Bei uns auf der Chalte Hose bilden der Mensch mit den Tieren und der Natur ein Ganzes», erklärte Nils Müller in seinem einmaligen Vortrag. Übrigens: wie kam es zu diesem speziellen Hof-Namen? In früheren Zeiten gab es auf diesem Hof ein Waschhaus. Die Wäsche wurde – auch in den Wintermonaten – zum Trocknen rausgehängt und manchmal gefror sie Stein & Bein. Darum bekam der Hof den Übernamen «Zur Chalte Hose»! Als ausgebildeter Jäger hat Nils für die Weidetötung eine spezielle Tierkoppel mit Hochsitz errichtet, was eine stressfreie Tötung für die Tiere ermögliche. Inzwischen gibt es in der ganzen Schweiz über 200 Betriebe, welche Weidetötungen sowie Hofschlachtung betreiben. Zum Schluss konnten wir noch die feine Spezial-Rindfleisch-Salami vom Hof probieren – hervorragender Geschmack zur Freude aller! Mit grossem Applaus verdankten die Anwesenden Zünfter und Gesellen den aussergewöhnlichen Vortrag von Nils Müller.

Damit ging eine fröhliche, vortragsmässig spannende und kulinarisch mega-feine Widder-Metzgete zu Ende. Lucius wünschte allen Anwesenden einen schönen Abend und schloss damit: «Freue’d mer Eus uf es schöns Sächsilüüte!»

Marco Baur, Protokollführer

 

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