Sechseläuten
Sechseläuten 2012
Sechseläuten 2012
Am 16. April 2012 konnte endlich wieder das Sechseläuten gefeiert werden. Unabhängig davon, wann der offizielle Beginn jeweils angesetzt ist, darf man sicher sein, dass die ersten Zünfter mindestens eine Stunde vor dem offiziellen Apéro (grosszügig gespendet von Wolfgang Michaelis, Dauergast von Willy Hew) zum inoffiziellen Frühschoppen eintreffen. Der Tag kann schliesslich auch gar nicht lange genug sein. Wenn dann auch noch der Musikverein Harmonie Schlieren auf dem Münzplatz aufspielt, ist das Fundament für das Frühlingsfest völlig wetterunabhängig gesetzt. Die tiefen Temperaturen leisteten organisatorische Hilfestellung insofern, als die Zünfter und Gäste sich höchstens zwei Mal bitten liessen, sich in den Zunftsaal zu begeben, wo anschliessend Zunftmeister Christian Rahn, die Vorsteherschaft und die Ehrengäste zu den Klängen des Sechseläutenmarsches einmarschierten und Christian Rahn um 12.00 Uhr zum offiziellen Begrüssungsreigen ansetzen konnte. Einen musikalisch unterlegten Willkommensgruss erhielten die Ehrengäste: Musik aus der Zauberflöte für die Sopranistin Noëmi Nadelmann und den Bernermarsch für Martin Sauerer, Obmann der Zunftgesellschaft zu Metzgern, Bern (in Begleitung von Säckelmeister Hans Rudolf Michel).
Sechseläuten 2012
Essen soll man geniessen und nicht herunter schlingen. Vize-Zunftmeister Max Frei - von dieser durchaus gesunden Devise einmal mehr angetan - hatte entsprechend dafür gesorgt, dass die Zunft an viertletzter Stelle marschiert. Damit hatte er in weiser Voraussicht auch schon die schlechten Wetterprognosen eingefangen. So blieb (mit Anlauf allerdings!) Zeit für manch gutes Gespräch. Die traditionelle Rede des Zunftmeisters, welche dem Thema Sozialwerke der Schweiz gewidmet war, sowie die Rede von Martin Sauerer waren erste Höhepunkte. Nicht mit einer Rede, sondern mit Gesang vermochte Noëmi Nadelmann die Anwesenden zu begeistern und zu bezaubern.
Sechseläuten 2012
Das nasse Wetter machte den anschliessenden Umzug nicht wirklich zum Vergnügen. Dem Böögg war es aber offenbar nicht zu kalt, beschloss er doch, sich vollständig zu entblättern, bevor er sich um 18:12 Uhr verabschiedete – netterweise erst nachdem (wider Erwarten notabene) die Zunft am Sechseläutenplatz angekommen war. Dort reichte die Zeit noch, sich im leider notwendigen Pelerinenschick die klammen Finger zu wärmen, bevor es hurtig und in gefühltem Landregen wieder zurück in den Zunftsaal ging, wo bereits schon die Berner Zungenwurst darauf wartete, gegessen zu werden. Gleichzeitig konnte das Jodler-Sextett begrüsst werden, mit welchem danach ein erfolgreicher Auszug im Herzen der Stadt bestritten werden konnte. Christof Surber bei der Zunft zum Kämbel, Beat Wälchli bei der Zunft Riesbach und Martin Gutknecht bei der Zunft zur Letzi lieferten ausgezeichnete, bissige Reden.
Sechseläuten 2012
Um 00:15 Uhr konnte Max Frei den Auszug im Zunftsaal zurückmelden. Bernhard Rahn berichtete über die Besuche der Zunft Hard (Sprecher Angelo Beetschen), der Zunft zur Letzi (Sprecher Mario Brun del Re) und der Zunft Oberstrass (Sprecher Nicolai Nussbaumer)
Um 00:50 Uhr konnte Christian Rahn den wunderbar nassen Tag offiziell schliessen, verbunden mit wurstigem Dank an alle, welche zum Gelingen beigetragen hatten. Selbstverständlich ging es in die Verlängerung - musikalisch möglicherweise etwas unterschiedlich, aber immer sehr zöiftig!
Georg Steiger © Zunft zum Widder