Sechseläuten 2015

Zürich, 13. April 2015. Am Bellevue wurde der Holzstoss präpariert. Der Böögg blickte fröhlich mit seiner Krone auf dem Kopf Richtung St. Peter. Die Weggli der Zunft zum Weggen waren am Grossmünster bereit zum Auswerfen. Die Mörser der Zunft zur Saffran wurden zum Schauschiessen auf der Gemüsebrücke in Stellung gebracht. Die 3‘500 Würste der Zunft zum Widder wurden zum Verteilen am Umzug auf die Kalbshaxenmoschee geladen. Mit einem Satz: Zürich machte sich fürs Sechseläuten 2015 bereit. Monatelange Vorbereitung und Vorfreude fanden ihren Höhepunkt am schönsten Fest der Welt. Schon bevor der Umzug am Nachmittag beginnen sollte, waren zahlreiche festliche Aktivitäten auszumachen. Das Volk war schon überall in der Innenstadt unterwegs. Das Fest war in vollem Gange.

Auf dem Münzplatz ertönten zöiftige Klänge durch die Gassen Zürichs. Vor dem schönsten Zunfthaus der Stadt, dem Widder Hotel, spielte der Musikverein Harmonie Schlieren die bekanntesten Stücke zum Sechseläuten. Das Platzkonzert machte den Auftakt zum Sechseläuten der Zunft zum Widder. Die Zünfter, Ehrengäste, Gäste und Gesellen trafen in Festlaune ein. Es war ein wunderbarer Frühlingstag mit Sonne, blauem Himmel und angenehmen Temperaturen. Besser konnte es einfach nicht werden. Der Zunftmeister der Zunft Wiedikon, Felix Blumer, sollte mit seiner Vorhersage Recht behalten, was man gerne annahm, sozusagen als Ausnahme.

Sechseläuten 2015

Georg Steiger sollte sein erstes Sechseläuten als Zunftmeister der Zunft zum Widder bestreiten. Voller Zuversicht ging er es an und begrüsste seine Ehrengäste zum Apéro:

Toni Brunner, Nationalrat und Präsident SVP Schweiz

Martin Bäumle, Nationalrat und Präsident GLP Schweiz

Konrad Graber, Ständerat Luzern CVP

Als Gast der Zunft war ebenfalls Heinz Wahrenberger eingeladen. Er feierte dieses Jahr seinen 50. und letzten Böögg, den er gebaut hat. Zu Recht hat er ihm daher, wie eingangs erwähnt, eine Krone aufgesetzt. Damit ist ihm ein Streich der Sonderklasse gelungen. Arthur Marzohl war ein weiterer Gast der Zunft. Er war lange Jahre der Ansprechpartner des ZZZ bei der Polizei und koordinierte unter anderem alle Massnahmen der Verkehrsregelung, die ein solches Fest überhaupt erst möglich machen.

Während des Mittagessens besuchten zwölf Kinderdelegationen die Zunft zum Widder, um Georg Steiger alles Gute fürs erste Sechseläuten als Zunftmeister zu wünschen: Wollishofen, Weggen, Riesbach, Hottingen, Höngg, Letzi, Hard, Fluntern, Stadt, Schiffleuten, St. Niklaus und Witikon kamen vorbei und klopften ihre Sprüche. Es war eine grosse Freude all die Kinder zu hören, wie sie gekonnt in die Sprecherrolle schlüpften. Zürich hat grosses Potential. Das wurde allen Anwesenden klar.

Sechseläuten 2015

Auf dem Zug der Zünfte zum Feuer am Bellevue herrschte ausgelassene Stimmung sowohl im Zug selber als auch bei allen Zuschauern. Wer da alles den Toni Brunner abküssen wollte. Toni hielt sich aber wacker und fiel nie weit von seiner Position im Zug zurück. Nicht viel weniger eiferten ihm Martin Bäumle und Konrad Graber nach.

Der Böögg verlor seinen Kopf genau 20 Minuten und 39 Sekunden nach dem die St. Peter Uhr sechs Uhr geschlagen hatte. Nicht gerade ein Glanzresultat. Aber schlechter als der Sommer 2014 kann es dieses Jahr kaum werden. Bleiben wir optimistisch.

Sechseläuten 2015

Am Abend besuchte die Zunft zum Widder zuerst den neuen Zunftmeister Philippe Welti auf der Zunft zur Waag. Unser Sprecher war Thierry Rupf. Danach ging es zu Felix Müller auf die Flunternstube. Matthias Hauser sprach dort. Und am Schluss stand der Besuch bei Ruedi Bodmer auf der Zimmerleuten an. Ben Vetterli machte den Abschluss der Widder Sprecher. Besucht wurde die Zunft zum Widder durch den Fluntermer Harst, sowie von den Drei Königen und der Zunft zur Zimmerleuten. Es sprachen Robi Reif für Fluntern, Jean-Marc Hensch für die Drei Könige und Andreas Däniker für die Zimmerleuten. Alle haben es hervorragend gemacht. Was für eine Sprecherqualität. Auch Georg Steiger war voll in seinem Element und replizierte ausgezeichnet.

Sechseläuten 2015

Nach dem Auszug liefen noch etliche Saubannerzüge und anderen Aktivitäten die ganze Nacht hindurch. Niemand musste vor Aufgang der Sonne heimgehen, wenn er das nicht wollte. Allzu schnell war das Sechseläuten 2015 vorbei. Wir haben es sehr genossen. Es war ein einmalig schönes Frühlingsfest. Nun bleiben die schöne Erinnerung und die Vorfreude auf das nächste Sechseläuten im 2016.

Jakob Bosshard, 1. Protokollführer der Zunft zum Widder