Sechseläuten
Sechseläuten 2019
Sechseläuten 2019
Zürich, 8. April 2019. Um 10:00 Uhr konnte das Sechseläuten 2019 für die Zunft zum Widder eröffnet werden. Der Musikverein Harmonie Schlieren (MHS) spielte zum Eröffnungskonzert auf dem Münzplatz auf. Grossartige Sechseläutenstimmung kam auf, als alle miteinander auf das wunderbare Fest anstossen durften und den Klängen lauschten.
Zunftmeister Georg Steiger konnte dann seine Ehrengäste auf der Stube herzlich willkommen heissen. Es waren dies:
Doris Fiala, Nationalrätin FDP Zürich, Mitglied der Schweizer Delegation am Europarat in Strassburg
Markus Kägi, Regierungsrat, Baudirektor des Kantons Zürich
Gratian Anda, Verwaltungsratspräsident Widder Hotel AG
Reto Schriber, Zunftmeister der Zunft zu Safran, Luzern / Fritschivater 2019
Sechseläuten 2019
Richard Hess war Gast der Zunft und begleitete in seiner Funktion als Weibel den Fritschivater Reto Schriber. Leandra Schweizer und Indira Meier hatten im vergangenen Jahr die beste Abschlussprüfung ihrer Metzgerlehre im ganzen Kanton hingelegt. Eine bewundernswerte Leistung, weshalb sie die Zunft zum Sechseläuten eingeladen hatte. Nach dem feinen elsässisch geprägten Essen, stellte ZM Georg Steiger seine Ehrengäste einzeln vor. Es wurde viel gelacht und die Ehrengäste hielten ihrerseits gekonnt ihre Reden. Das rhetorische Potential war kaum zu verkennen.
Sechseläuten 2019
UMZUG
Es war ja kaum zu glauben, wie viele Fernsehteams Doris Fiala während des Umzuges interviewen wollten. Vor lauter Mikrophonen und Kameras war der Ehrengast der Zunft zum Widder kaum mehr auszumachen. Nicht weniger umstürmt wurden die anderen Ehrengäste von den zahlreichen Damen, die ihre Blumen überbrachten. Die ganze Zunft konnte den wunderbaren Umzug geniessen. Es war ja ein Volk unterwegs, kaum zu glauben. Die Stimmung absolut grossartig.
Der Böögg explodierte nach allgemeiner akademischer ZZZ Lehrmeinung 17 Minuten und 44 Sekunden nachdem die Uhr des St. Petersturms sechs Uhr geschlagen hatte. Dieses Jahr verbrannte der Schneemann aber ziemlich eigenartig. Zuerst verlor er seine Zwinglimütze, was ja noch so geplant war mit einem Spezialgag von Bööggbauer Luki Meier. Der Kopf wurde dann aber unverhofft schnell abgesprengt, ohne dass er richtig und ganz explodierte. Er fiel dann noch relativ intakt vom Scheiterhaufen und gefährlich nahe an den Zirkel, entlang dessen die Pferde um den Böögg galoppieren sollten. Somit verordnete Platzchef Roger Böni eine Pause aus Sicherheitsgründen, bis sich die Situation klären liess. Dann erst durften die nächsten Reitergruppen ihre Runden drehen. Wie auch immer, der Sommer wird sicher 3 Grillparties ermöglichen. Das jedenfalls versicherte uns Martin Rahn, Widder Zünfter und Physiker. Sonst würde er allen Zünftern das Fleisch für die zwei einzigen BBQ zahlen.
Sechseläuten 2019
AUSZUG
Erstaunlicherweise blieben am Abend neben Zunftmeister Georg Steiger und unserem Ehrengast Doris Fiala dieses Mal um die 30 Zünfter auf der Stube. Kaum hatte der Widder Harst für die abendlichen Zunftbesuche die eigene Stube verlassen, trat um 21:45 Uhr schon der 1. Herold der Zunft Schwamendingen vor den Widder Zunftmeister und bat um Einlass: Sprecher Marcel Scheidegger, Architekt. Unter Abspielen des Sechseläuten Marsches trat eine sehr stattliche Schar Schwamendinger Zünfter geordnet in den Zunftsaal. Der Sprecher hielt eine viel applaudierte Rede mit guten Pointen, sodass es unserem Zunftmeister eine grosse Freude war, darauf zu antworten. Ein gelungener Auftakt. Punkt 22:15 Uhr meldete ein Herold der Zunft Hottingen den nächsten Gast an: Sprecher Bénédict Thomman, Rechtsanwalt. Auch hier eine sehr stattliche Schar, die dem Widder die Aufwartung machte. Wiederum glänzende Rede und Gegenrede mit vielen guten Sprüchen. Man merkte dabei die geschulte Rhetorik von zwei Rechtsanwälten. Bedauerlich nur, dass unser Zunftmeister immer noch keinen Tirggel als Mitbringsel der Hottinger erhielt. ZM Marcus Gretener kann das aber noch nachholen. Erst um 23:15 Uhr meldete der Herold der Zunft zur Schmiden seinen Harst an: Sprecher Conrad von der Crone. Damit wurden die drei gelungenen Besuche auf dem Widder abgerundet.
Der Widder seinerseits besuchte mit drei Besuchen und einer Carreise in die Aussenquartiere gleich drei Zünfte, die man am Sechseläuten kaum zu Fuss besuchen kann. Zuerst sprach Emanuel Wettstein bei Zunftmeister Hansruedi Strasser in Wollishofen. Dann ging es mit Marc Fischer zur Hard mit ZM Till Gontersweiler. Schliesslich sprach Markus Steiner beim ZM Oberstrass Rolf Siegenthaler. Es war ein gelungener Auszug mit vielen Höhepunkten. Und man hatte die mühsame Tour mit dem Bus schnell wieder vergessen.
Dieses Jahr war das Nachtprogramm vollgepackt. Es waren insgesamt vier Saubannerzüge im Vorfeld angesagt worden. Vielleicht gab es noch inoffizielle Saubannerzüge, aber die vier folgenden waren ab 1:00 Uhr bereit zur Durchführung. Nachdem der JZV letztes Jahr den Widder besucht hatte, ging es dieses Jahr zur Stadtzunft und dem zurücktretenden ZM Marco Cereghetti. Dieser hatte damit buchstäblichen seinen letzten Akt als Zunftmeister und sollte dann am Dienstag nach dem Sechseläuten an seinen Nachfolger übergeben. Traditionell besuchte Martin Eckert von Hottingen den Zunftmeister der Zunft zur Schmiden. Dieses Jahr besonders war, dass Jürg Honegger neu als ZM gewählt worden war und nun seinen ersten Saubanner mit Martin bestreiten sollte. Wie das wohl ausging? Genauso kamen Marc Steiner und Florian Bigler zum ZM Riesbach, Nils Walt. Doch all das war gar nicht von Bedeutung. Denn der Höhepunkt des Sechseläutens fand einmal mehr auf dem Widder statt. Marco Zumbühl «Zumbi» und Nicolas Fürer «Füsi» hatten sämtlich social media Kanäle vollgestopft mit der Ankündigung, auf den Widder zu kommen. Gab man in Google das Stichwort «Sechseläuten» ein, kam sofort die Ankündigung auf den Saubanner. So füllte sich der Saal bis 02:00 Uhr komplett. Die Reden der beiden Sprecher waren einfach grossartig. Genauso grossartig gab ZM Georg Steiger zurück. Eine volle Stunde war ein Lacher nach dem anderen sicher. Dann spielte die Zunftmusik Harmonie Schlieren etliche Stücke zur besten Unterhaltung. Es wurde gesungen und wie bei einem grossen Konzert im Hallenstadion die Musik lautstark vom Publikum angefeuert. Eine Bombenstimmung, unvergesslich.
Sechseläuten 2019
Nach dem Ende des Saubanners auf der Widder Stube war es gegen 3:30 Uhr am Morgen. Man konnte sich nun entscheiden, noch etwas weiter auf der Stube zu bleiben und einfach ausklingen zu lassen. Oder man ging noch zum Gin Tonic ins Kaufleuten bzw. danach auf die Zimmerleuten zum Frühstück. Jedenfalls musste keiner bei Nacht nach Hause gehen und konnte beruhigt weiter feiern, bis die Sonne ins Gesicht schien. Dann musste man nicht mal ein Taxi nehmen, denn der ÖV von Stadtrat und Niklausenzünfter Michael Baumer fuhr bereits wieder.
Nun ist es leider vorbei, das Sechseläuten 2019. Viele Höhepunkte bleiben in Erinnerung, der Böögg, Strassburg, die super Zunftmusik Harmonie Schlieren, die Saubannerzüge und vieles mehr. Könnte es nicht immer Sechseläuten sein?
Jakob Bosshard. 1. Protokollführer der Zunft zum Widder