Martinimahl

Der Martinstag, 11. November, spielt nicht nur im Zunftleben eine Rolle. Seit dem Frühmittelalter ist er auch ein wichtiger Rechts-, Wirtschafts- und Brauchtermin im christlichen Kalender. An diesem Tag begannen und endeten Dienstverhältnisse, Pacht- und Zinsfristen sowie Besoldungszeiträume.

Seit dem 14. Jahrhundert werden am Martinstag Gänse verspeist, und auch das Trinken wird nicht vernachlässigt. Festessen gehen einerseits auf Erntefeste zurück, und anderseits durfte man vor dem mit Martini beginnenden, bis Weihnachten dauernden Adventsfasten Speise und Trank nochmals reichlich geniessen.

In der Zunft zum Widder ist das Martinimahl ein interner Anlass. An diesem Tag wird nochmals der im Lauf des Jahres Verstorbenen gedacht, und die neu in die Zunft Eingetretenen werden feierlich aufgenommen. Zünfter, die 20 Jahre Mitglied der Zunft zum Widder sind, werden mit einem Veteranenbecher, Zünfter, die 50 Jahre Mitglied sind, mit einer Wappenscheibe geehrt. Im Verlauf des Abends findet der Zunftumgang statt, der Gelegenheit bietet, bei einem Schluck Zunftwein die Bande der Freundschaft aufzufrischen und enger zu knüpfen.