St. Petersfahrt
Der Zug der Zunft zum St. Peter, der heute Ende Januar oder anfangs Februar durchgeführt wird, erinnert an die alten Beziehungen zwischen den Metzgern und den Pfarrern zu St. Peter sowie an Vorrechte, die Bürgermeister Rudolf Brun der Zunft zum Dank für ihre in der Mordnacht vom 23./24. Februar 1350 bewiesene Tapferkeit verliehen hat.
Damals bekamen die Metzger das Recht, am Aschermittwoch, mit Schlachtbeilen und Prügeln bewaffnet, durch die Stadt zu ziehen mit Banner, "Isengrind" und Bärenhaut. Dieser Metzgerumzug dürfte eine der Wurzeln des Sechseläutenumzugs sein. Im Zusammenhang mit dem Aschermittwochumzug wurden den Metzgern seit dem 14. oder 15. Jh. vom Pfarrer zu St. Peter jeweils 101 Fasnachtschüechli verehrt. Dieses Geschenk wird damit begründet, dass die Widderzünfter bei der Palmsonntagsprozession den Palmesel, einen hölzernen Esel auf Rädern, darauf eine lebensgrosse sitzende Christusfigur, zum Andenken an Jesu Einzug in Jerusalem von der Kirche St. Peter auf den Lindenhof hinaufzogen, der die Stadt Jerusalem darstellte.
1524 wurde diese Prozession im Zuge der Reformation durch Huldrych Zwingli und den Rat von Zürich abgeschafft. Geblieben sind merkwürdigerweise der Aschermittwochumzug und die pfarrherrlichen Fasnachtschüechli. Damit nun der Pfarrer nicht zu kurz kam, erhielt er jeweils von den Metzgern ein Fleischgeschenk. Im 18.Jh. verlor sich dieser Brauch. 1959 wurde er wieder aufgenommen, nachdem der. St. Peter-Pfarrer und Zünfter Berchtold Trümpy im Kirchenarchiv auf frühere Berichte gestossen war. Nach dem Zug zum St. Peter findet auf der Zunftstube das Bockwürstliessen statt, dem eine Abordnung der Kirchenpflege St. Peter beiwohnt.